Ein Elterntraining dient der Stärkung der Erziehungskompetenz und der Eltern-Kind-Beziehung. Ziel des Elterntrainings ist es, den Eltern ganz konkrete Hilfen im Umgang mit dem Problemverhalten ihrer Kinder zu vermitteln. Sie lernen das oft schwierige Verhalten ihrer Kinder aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Diese neue Sichtweise führt zu einer veränderten Haltung gegenüber dem Kind. Das Kind spürt diese Veränderung und reagiert seinerseits positiv. Grenzen setzen, richtig kommunizieren und die Stärken der Kinder durch Ermutigung fördern sind weitere Meilensteine auf dem Weg zu einem harmonischeren Familienleben. Die Eltern sind dabei aktiv bei der Entwicklung von Erziehungsstrategien beteiligt. Zwischen den Sitzungen bekommen die Eltern auch Aufgaben für zu Hause, um die neuen Strategien auszuprobieren, Erfahrungen damit zu sammeln und diese dann in der nächsten Sitzung zu besprechen.
Inhalte des Elterntrainings - Was ist ADS/ADHS? - Wie wirkt sich ADS/ADHS auf das Verhalten aus? - Was kann ich von meinem Kind erwarten, was nicht? - Die Beziehung zum Kind stärken - Positives erkennen und fördern - Schwierige Situationen vermeiden - Konflikte lösen - Wirkungsvoll kommunizieren - Regeln finden und durchsetzen - Lob und Strafe in der Erziehung - Belohnungssysteme (Punktepläne) - Eigene Bedürfnisse im Blick behalten - Hausaufgaben machen mit einem AD(H)S-Kind - Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern
Bei Bedarf können auch Einzeltrainings durchgeführt werden.
In Einzeltrainings:
Gemeinsam mit den Eltern findet eine Definition der Verhaltensprobleme des Kindes in der Familie, die durch das Training vermindert werden sollen, statt. Dieser Schritt enthält neben der Beschreibung des Problemverhaltens auch eine grobe Erfassung der Häufigkeit des Problems und der Belastung, die das Problem für die Eltern beziehungsweise die Familie darstellt.
Erarbeitung eines gemeinsamen Störungskonzeptes mit den Eltern, die insbesondere typische alltägliche Interaktionen in der Familie (Teufelskreise) aufgreift.
Ziele des Trainings werden erarbeitet und festgelegt und eine Hierarchie erstellt.
Bei einem Einzeltraining besteht die Möglichkeit individuell auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Die Kosten betragen 200 €.
Auf Wunsch einen zusätzlichen Termin - Aufsuchende Elternberatung (mind. 3 h) Kosten 30-50 Euro: - Vorgespräch ohne Kind - Beobachtungsphase bei Ihnen zu Hause
Inhalte: - Kommunikation in der Familie, Beziehungsebene, Rangordnung, - Regeln, - Konsequenzen, Strukturen, Hausaufgabensituation, - Freizeit Rückzugsmöglichkeiten etc. - Auswertungstermin
Systemisch bedeutet, das Problem eines Familienmitgliedes nicht isoliert betrachten, sondern das Verhalten aller Familienmitglieder mit einbeziehen. Die Aufmerksamkeit in einer systemischen Paar- oder Familienberatung liegt daher nicht auf der Behandlung von Symptomen und "Störungen" einzelner Individuen, sondern es wird vielmehr der Einfluss aller Beteiligten an der Entstehung, Bewertung, Aufrechterhaltung und auch Lösung von Problemen betrachtet.
Wann kann systemische Familienberatung helfen?
- Gemeinsame Gespräche zwischen Familienmitgliedern enden regelmäßig in gegenseitigen Vorwürfen, Beschuldigungen und Konflikten.
- Ihr Familienalltag wird von Spannungen, Konflikten, Unstimmigkeiten bestimmt und harmonische Zeiten der Gemeinsamkeit sind die Ausnahme.
- Äußere Umstände (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Pflege von Angehörigen, Pensionierung, Wohnortwechsel, Tod eines Familienmitgliedes, Auszug eines Kindes o.ä.) belasten Sie.
- Sie und Ihr Partner / Ihre Partnerin haben unterschiedliche Ansichten über die Erziehung Ihrer Kinder und Sie können sich nicht einigen.
- Seit Geburt eines Kindes haben sich Familienalltag und Beziehung verändert und Sie leiden hierunter.
- Ihre Kinder zeigen Verhaltensauffälligkeiten, die das gemeinsame Familienleben belasten.
- Sie befinden sich bereits im Trennungs- / Scheidungsprozess und versuchen, die Situation für alle Beteiligten zufrieden stellend zu gestalten.
Einmal die Wochen treffen sich interessierte Eltern und tauschen sich über Schwierigkeiten ihrer Kinder oder Familien aus. Gemeinsam Hilfestellungen geben und Lösungen finden ist hier das Ziel. Bei größeren Problemen und sehr individuelle Schwierigkeiten kann auch ein Beratungstermin vereinbart werden.
FuN-Baby ist eine Weiterentwicklung des Familienprogramms FuN (Familie und Nachbarschaft) speziell für Mütter mit Babies bis etwa 1,5 Jahren. Das Familienprogramm FuN wird seit einigen Jahren in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen mit viel Erfolg durchgeführt. Eltern und Kinder machen gemeinsam neue Erfahrungen in konkreten Erziehungssituationen und werden dabei durch intensives Coaching der FuN-TeamerInnen unterstützt. Die Eltern gewinnen dadurch mehr Sicherheit und neue Impulse zur Gestaltung ihrer Elternrolle. Die Bindungsforschung und die Erkenntnisse über sog. Frühstörungen legen nahe, Eltern möglichst früh Angebote zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenz zu machen. Eine tragfähige Eltern-Kind-Beziehung in den ersten Lebensjahren ist für die Entwicklung eines Kindes unerlässlich. Es ist daher sinnvoll, präventive Angebote zu möglichst frühen Zeitpunkten vorzuhalten, um so Fehlentwicklungen entgegenzuwirken.
Mit FuN-Baby liegt jetzt ein solches Programm vor. Es basiert auf den positiven Erfahrungen des bisher im Kindertagesstätten- und Grundschulbereich praktizierten und mit guten Ergebnissen evaluierten FuN-Programms.
Durchführung des Programms
FuN-Baby findet in Kooperation verschiedener sozialer Dienste statt, die in Kontakt mit Familien und Müttern mit Babies stehen (Jugendämter, Mutter-Kind Heime, Kliniken, Gesundheitsämter, Sozialpädagogische Familienhilfe). In Zusammenarbeit mit diesen Einrichtungen werden gezielt Mütter mit Unterstützungsbedarf eingeladen und zur Teilnahme an dem 8-wöchigen Programm motiviert. Das Programm hat eine feste Struktur und besteht aus Übungen für Mutter und Kind (Babymassage, Wahrnehmungsübungen, Bewegungsförderung, Lieder, Spiele), einer Gesprächsrunde und einem kleinen Essen.
Inhalte des FuN-Baby-Programms
Die Eltern – bei FuN-Baby insbesondere die Mütter – stehen im Mittelpunkt des Programms. Sie werden als Erziehungspersonen wertschätzend anerkannt und gefördert. Das Programm zielt da rauf ab, die vorhandenen Ressourcen zur adäquaten Versorgung und zum Beziehungsaufbau zwischen Eltern (Mutter) und Kind zu fördern und zu aktivieren.
Durch die Teilnahme an FuN-Baby lernen die Mütter im Kontakt und Austausch mit anderen Müttern. Neben dem Erfahrungslernen fließt Alltagswissen aus den Bereichen Gesundheit, Versorgung und Beziehungsgestaltung ein. Die Einbindung in soziale Netze im Nahbereich ermöglicht den Müttern eine frühe gegenseitige Unterstützung und Kooperation und schafft einen Zugang zu weiterführenden Unterstützungsangeboten.